Bei sexueller Stimulation sendet das Gehirn über das Rückenmark und die Nerven Signale an den Penis. Dadurch kommt es zum Erweitern von Arterien und zum Blutfluss in die Schwellkörper des Penis. Durch den erhöhten Druck wird der Penis hart. Der Blutabfluss wird gleichzeitig verlangsamt, indem die Venen im Penis komprimiert, also zusammen gedrückt werden. Solange der Zufluss an Blut größer ist als der Abfluss, bleibt die Erektion erhalten. Jeder Teil dieses Systems, also Gedanken, Nerven und Blutgefäße, muss funktionieren, um eine zufriedenstellende Erektion zu ermöglichen. Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, dass dieses System gestört ist und es zu Erektionsproblemen kommt. Oft ist es nicht ein Grund allein, der zu einer erektilen Dysfunktion führt, sondern viele Gründe, die zusammenkommen.
Mögliche Ursachen einer Erektionsstörung sind:
- psychische Ursachen, wie Stress, Unsicherheit und Versagensängste;
- arterielle oder venöse Probleme, die dazu führen, dass der Blutfluss zum und vom Penis nicht ideal funktioniert;
- hormonelle Störungen, wie beispielsweise ein Mangel an Testosteron;
- anatomische Ursachen, die durch eine Vorerkrankung ausgelöst werden können, z.B. eine Vorhautverengung oder narbige Veränderungen am Penis
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- Nebenwirkungen, die durch die Einnahme von Medikamenten und anderen Substanzen entstehen können (z.B. Antidepressiva, Blutdruckmittel, Schmerzmittel oder auch Anabolika)
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- Nervenschäden, die durch chirurgische Eingriffe, Unfälle oder andere Erkrankungen verursacht werden;
Im Alter oder bei Risikofaktoren nimmt die Dehnbarkeit des Bindegewebes ab. Es kommt zu arteriosklerotischen Veränderungen, also Verkalkungen der Gefäße. Zu den Risikofaktoren dafür gehören Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen oder ein ungesunder Lebensstil mit wenig Bewegung und ungesunder Ernährung. Die Abnahme der Elastizität und die Verkalkungen führen dazu, dass sich die Arterien nicht mehr so gut erweitern und der Blutzustrom zum Penis eingeschränkt wird. Das passiert übrigens auch in den größeren Gefäßen im Körper, z.B. in den Herzkranzgefäßen. Da die Gefäße im Penis deutlich kleiner sind und zuerst von den Verkalkungen betroffen sind, kann eine erektile Dysfunktion als Warnhinweis für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall gesehen werden.