Hodenkrebs / Hodenkarzinom

Kranus Health: Papier mit den Worten "stay strong" von Kinderhänden gemalt

Was ist Hodenkrebs?

Bei Hodenkrebs handelt es sich um eine Erkrankung, bei der gutartige oder bösartige Tumore in den Hoden vorkommen. Auch Nebenhoden wie Samenleiter können erfasst werden. Hodenkrebs ist die häufigste Tumorneuerkrankung bei Männern zwischen 25 und 45 Jahren. Regelmäßige Besuche beim Urologen/-in zur Vorsorgeuntersuchung sind daher bereits früh empfehlenswert. 

Tumore des Hodens werden auch Keimzelltumore genannt, da sich Hodenkrebs oftmals aus den Keimzellen heraus entwickelt. Diese sind auch für die Spermienbildung verantwortlich. 

In Deutschland erkranken rund 4.000 Männer an Hodenkrebs, jedoch macht die Krankheit mit einem Anteil von ca. 1,6% aller Krebsneuerkrankungen einen geringen Anteil aus. Die Behandlung von Hodenkrebs ist selbst im fortgeschrittenen Stadium in 96% der Fälle mit vollständiger Heilung erfolgreich. Auch interessant zu wissen: In den meisten Fällen von Hodenkrebs ist nur ein Hoden betroffen.

Was sind die Ursachen und Symptome von Hodenkrebs?

Laut der deutschen Krebsgesellschaft sind die Ursachen für eine Erkrankung an Hodenkrebs noch unspezifisch beziehungsweise ungeklärt. Jedoch weisen Männer mit einer Hodenfehllage in Kindheitstagen ein höheres Risiko auf, an Hodenkrebs zu erkranken. Ebenso sind Männer einem höheren Risiko einer Erkrankung ausgesetzt, wenn bereits Verwandte an einem Hodenkarzinom erkrankt waren. Zudem erhöht sich das Risiko für Hodenkrebs für Männer, welche unter Infertilität (Unfruchtbarkeit) leiden. Aus diesem Grund lassen sich kaum Handlungsempfehlungen gegen eine Vorbeugung aussprechen.

Da die Ursachen einer Erkrankung weitgehend ungeklärt sind, ist es für den Mann ratsam, regelmäßig einen Hodencheck durchführen zu lassen beziehungsweise in einem monatlichen Turnus die Hoden selbst abzuchecken. Hierzu werden am Besten mit beiden Händen die Hoden abgetastet. Sollten Schwellungen wahrgenommen werden, ist es empfohlen, eine/n Arzt/Ärztin aufzusuchen. Check-ups am eigenen Körper zahlen sich aus: In 80% der Fälle erkennen Patienten einen Hodentumor im Frühstadium selbst.

Eine Selbstuntersuchung geht am Besten im Stehen unter der warmen Dusche. So ist die Haut des Hodens entspannt und man kann sich frei bewegen. Der Check-up geht am einfachsten wie folgt:

  • Greifen Sie mit der leicht geöffneten Hand von unten an den Hodensack und tasten Sie dort die Hoden vorsichtig ab. Leichte Auf- und Abbewegungen helfen einem einzuschätzen, ob sich einer der Hoden schwerer oder größer anfühlt.

  • Rollen Sie die Hoden einzeln zwischen Daumen, sowie Zeige- und Mittelfinger hin und her. Hierbei ist auf Unebenheiten, Verhärtungen oder Knoten zu achten.

  • Zusätzlich nehmen Sie einen Spiegel dazu und betrachten den Hodensack aus unterschiedlichen Winkeln, um Veränderungen in Größe, Form oder Aussehen festzustellen.

Wie läuft eine Behandlung bei Hodenkrebs ab?

Nach der Diagnose “Hodenkrebs” wird zunächst die Krebsausbreitung bestimmt. Je nach Fortschritt der Krankheit werden bestimmte Behandlungsschritte eingeleitet, hier sollten in jedem Fall Zweitmeinungen eingeholt und nichts überstürzt werden. 

Die Behandlungsmethoden von einem Hodenkarzinom sind vielfältig und hängen unter anderem vom Ausmaß der Krebsausbreitung ab. Denkbare Behandlungsmethoden können sein:

  • Operation in welcher der betroffene Hoden samt Nebenhoden und Samenstrang entfernt wird (Orchiektomie)

  • Strahlentherapie und/ oder Chemotherapie

Das gewünschte Resultat der Behandlung ist die vollständige Entfernung des von Krebs befallenen Gewebes, um somit die Krankheit zu heilen. Häufig ist die operative Entfernung des befallenen Hodens der erste Behandlungsschritt. Manche Betroffene entscheiden sich anschließend zu einer Prothese in Form eines Silikonkissens im Hodensack, um den fehlenden Hoden zu ersetzen.

Des Weiteren steht die folgende Behandlungsmethode in Abhängigkeit davon, ob es sich um Seminome oder Nicht-Seminome handelt. Das liegt daran, dass ein Seminom weniger stark zur Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) tendiert als ein Nicht-Seminom.

Hodenkrebs und Fruchtbarkeit

Nach einer Entfernung des von Hodenkrebs befallenen Hodens hat dies zumeist keine Auswirkungen auf die Zeugungsfähigkeit des Mannes. Es kann vorkommen, dass die Zeugungsfähigkeit durch die Chemotherapie und/oder Strahlentherapie beeinträchtigt wird. Manche Männer fürchten in diesem Zusammenhang auch um ihre Libido, da das Hormon Testosteron, welches für das sexuelle Verlangen verantwortlich ist, in den Hoden vorkommt. Die Sorge um die Libido ist aber in den meisten Fällen unbegründet, da der zweite Hoden, welcher nicht entfernt wurde, noch genug Testosteron produziert, sodass das sexuelle Verlangen unbeeinträchtigt bleibt.

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