Unerfüllter Kinderwunsch: Unfruchtbarkeit beim Mann

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Definition: Wann ist man unfruchtbar?

Laut WHO liegt dann eine Unfruchtbarkeit vor, wenn trotz regelmäßigem penetrativen Geschlechtsverkehrs ohne Verhütung zur Zeit des Eisprungs eine Schwangerschaft innerhalb eines Jahres nicht erfolgt und somit der Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Die Gründe für Unfruchtbarkeit können vielfältig sein und reichen von Erkrankungen über Verletzungen bis hin zu körperlichen Fehlbildungen.

Fruchtbarkeitsstörung bei dem Mann

Es gibt diverse Umstände, aufgrund dessen die Zeugungsfähigkeit eingeschränkt oder nicht vorhanden sein kann. Die meist vertretene Fruchtbarkeitsstörung beim Mann besteht darin, dass nicht ausreichend intakte oder bewegliche Spermien vom männlichen Organismus hergestellt werden, also eine Störung der Samenzellbildung vorliegt. Diese Störung kann mitunter zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen.

Die Ursachen für eine Störung der Samenzellbildung können beispielsweise in einem vergangenen oder aktuellen Hodenhochstand begründet liegen. Ebenso denkbar ist eine direkte Schädigung des Hodengewebes. Diese kann die Spermienproduktion nachhaltig stören. Ursachen hierfür sind zum Beispiel eine frühere oder aktuelle Infektion der Hoden oder der Nebenhoden, wie auch Hodenverletzungen durch Sport oder eine Hodenverdrehung.

Ebenso nicht zu vernachlässigen für eine Störung der Samenzellbildung ist der Einfluss von Rauchen, welches sich negativ auf die Befruchtungsfähigkeit von Spermien auswirkt. Auch verschlechtern sich die Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung bei Rauchern.

Ein weiterer Faktor neben der Störung der Samenzellbildung kann auch eine Störung des Spermientransports sein. Das bedeutet, dass die Samenwege entweder partiell oder in ihrer Gänze verschlossen sind oder aber diese nicht vollständig angelegt wurden. Dies führt dazu, dass auch bei ausreichend Spermien diese nicht den Weg nach außen finden, sich also nur eingeschränkt oder nicht im Ejakulat finden. Die Ursache für eine Störung des Spermientransports liegt oftmals in einer Beeinträchtigung der Nebenhodenfunktion, einer Vernarbung der Samenleiter oder in einer angeborenen Fehlbildung. Liegt die Ursache der Störung an einem verschlossenen Samenweg, so kann dieser zumeist mikrochirurgisch geöffnet werden, sodass eine Zeugung wieder möglich ist.

Ein ebenso denkbares Szenario ist ein unzureichender Harnblasenverschluss. Hierbei funktioniert der muskuläre Verschluss von Prostata und Blase nicht ausreichend, sodass es zu einer rückwärtsgewandten Ejakulation kommt. Hierbei wird der Samen bei einem Orgasmus nicht durch den Penis nach außen befördert, sondern vielmehr wird der Samen in die Blase geleitet und später mit dem Urin ausgeschieden. Ursachen hierfür können Operationen an der Prostata, Diabetes,Nervenschädigungen oder Medikamente sein.

Zuletzt gibt es noch die Antikörper-Bildung, welche für eine eingeschränkte Fruchtbarkeit des Mannes verantwortlich sein kann. Im Zuge dessen behandelt das männliche Immunsystem die eigenen Samenzellen als Fremdkörper, mit der Folge einer Autoimmunreaktion. Zu beachten ist hier, dass es umstritten ist, ob eine Antikörperbildung tatsächlich zu ernsthaften Beeinträchtigungen führt, wenn weniger als 50% der Spermien von Antikörpern behaftet sind.

Die Behandlung einer männlichen Fruchtbarkeitsstörung

Sobald die Diagnose einer eingeschränkten Fruchtbarkeit da ist, hat man keinen Einfluss mehr auf die Diagnose. Oftmals basiert die Problematik auf einer frühen Entwicklungsstörung oder einer vorangegangenen Infektion der Hodenwege oder der Samenwege. Je nach gestellter Diagnose kann die Medizin allerdings Abhilfe schaffen und den Kinderwunsch doch noch erfüllen. In Abhängigkeit von der Diagnose geschieht das entweder durch die Gabe von Hormonen, Spermienextraktion oder durch die Technik einer künstlichen Befruchtung. Letztere soll den Ei- sowie Samenzellen den Weg zueinander erleichtern.

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